Ratgeber

Entspannt besser leben
Stella Cornelius-Koch
Edition Forsbach, 2020
11 x 17 cm, 84 S., € 11,90
ISBN 978-3-95904-131-7

Leichter entspannen nach Feierabend

Leichter entspannen nach Feierabend

© fotolia.com

Wer kennt das nicht: Man steht in der Woche permanent unter Dampf und ist am Wochenende – also dann, wenn man sich eigentlich erholen wollte und sollte – krank.  Das Gleiche passiert häufig, wenn man in den Urlaub fährt. Anstatt den Strand zu genießen oder die Berge zu erklimmen, hütet man das Bett. Ärzte und Stressexperten bezeichnen dieses Phänomen auch als „Leisure Sickness“ – zu deutsch: „Freizeit-Krankheit“.

Grund hierfür ist laut Experten die Umstellung von Arbeit auf Freizeit. Ist unser Organismus auf Leistung ausgerichtet, sind die Stresshormone aktiv. Oft mobilisiert der Körper in dieser Phase die letzten Kraftreserven. Bemerken tun wir das jedoch erst später: Ist der Stress vorbei, sinkt auch die Hormonausschüttung. In der Folge “schwächelt” das Immunsysten und wir machen schlapp. Positiv ausgedrückt, begibt sich unser Körper in eine Art Regenerationsphase und aktiviert die “Pause-Taste”.

Frauen und Männer gleichermaßen betroffen

Wie eine niederländische Studie ergeben hat, kommt es vor allem bei Schwierigkeiten im Job, in der Beziehung oder nach einschneidenden persönlichen Veränderungen, wie z. B. der Geburt eines Babys, zu grippe-ähnlichen Symptomen wie Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen. Frauen und Männer sind hiervon gleichermaßen betroffen. Besonders anfällig sind der Studie zufolge Perfektionisten, ehrgeizige Menschen und solche, die beim Gedanken an Freizeit und Faulenzen regelrecht Schuldgefühle entwickeln.

Der Umgang mit Belastungen entscheidet

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, der Stressfalle zu entgehen. So entscheidet nicht die äußere Situation über das Ausmaß unserer psychischen Belastung, sondern vielmehr, wie wir sie bewerten. Das heißt: Man hat es selbst in der Hand, wie man mit den Belastungen umgeht. Die Lösungen sind oft verblüffend einfach. Ganz wichtig dabei: Sorgen Sie für das richtige Maß zwischen Anspannung und Entspannung. Wenn Sie im Gleichgewicht sind, sind Sie viel leistungsfähiger. Gleichzeitig stärken Sie Ihre Abwehrkräfte und verringern so die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden.

Hier einige wichtige Tipps:

  • Planen Sie auch in der Woche täglich etwas Zeit für sich selbst ein. Das ist gerade nach einem hektischen, anstrengenden Tag wichtig. Wenn Sie spät nach Hause kommen: Es reicht, wenn Sie einen 20-minütigen Spaziergang oder ein paar Entspannungsübungen machen.
  • Setzen Sie sich nicht auch noch am Wochenende unter Zeit- und Leistungsdruck. Gönnen Sie sich etwas Spaß (z. B. ein Treffen mit Freunden) und Entspannung (z. B. einen Saunabesuch). Keine Angst: Niemand wird Ihnen den Kopf abreißen, wenn die Wohnung nicht klinisch rein geputzt ist oder das Mittagessen nur aus einer einfachen Suppe besteht.
  • Begrenzen Sie Ihren Koffeinkonsum während der Woche. So hat die niederländische Studie gezeigt, dass Teilnehmer, die reichlich Kaffee tranken, am Wochenende – wenn die Koffeinzufuhr geringer war – häufiger unter Entzugserscheinungen und Unwohlsein litten.
  • Im Alltag strömen ständig neue Dinge auf uns ein. Schaffen Sie sich daher nach Feierabend und am Wochenende bewusst kleine Ruheinseln: Lassen Smartphone, Radio und Fernseher aus, und schalten Sie den Anrufbeantworter ein. Oder: Gehen Sie in die Natur. Genießen Sie einfach die Ruhe – sie hilft, wieder zu sich selbst zu finden.
  • Wer regelmäßig Sport treibt, tut nicht nur etwas für seine körperliche Fitness, sondern baut auch Stress ab. Vermeiden Sie jedoch auch hier jeglichen Leistungsdruck. Sport ist nur dann gesund, wenn er auch Spaß macht.

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