Mehr Stress durch Soziale Medien?
Die häufige Nutzung von Handys, E-Mails und Internet gilt schon seit längerem als Stressfaktor. Doch stimmt das auch? US-Forscher am Pew Research Center in Washington, D. C., sind dieser Behauptung jetzt auf den Grund gegangen. Dazu befragten sie rund 1.800 Erwachsene zum Stressempfinden in ihrem Leben. Dabei berücksichtigten sie auch den möglichen Zusammenhang zwischen der Nutzung digitaler Medien und psychischer Belastung.
Herauskamen zwei wichtige Erkenntnisse:
1. Menschen, die regelmäßig das Internet und Soziale Medien nutzen, sind nicht automatisch gestresster als andere. Bei Frauen, die Twitter-Nachrichten, E-Mails und Handy-Bilder mit anderen teilten, berichteten sogar über weniger Stress in ihrem Leben.
2. Es gibt Umstände, unter denen der Gebrauch digitaler Technologien das Bewusstsein für stressige Ereignisse im Leben anderer erhöht. Das gilt zum Beispiel, wenn man erfährt, dass ein Freund entlassen wurde oder jemand aus der Familie krank ist. Dieser „Secondhand-Stress“ kann das eigene Stressempfinden erhöhen.
Die Erkenntnis, dass die Nutzung Sozialer Medien nicht per se Stress erzeugt, erklären die Forscher mit dem indirekten Zusammenhang und der individuellen Nutzung. So nimmt jemand, der Facebook, E-Mail oder SMS nutzt, stärker an den Aktivitäten seiner Freunde und Familie teil. Dies kann einerseits Vorteile in Form von mehr sozialer Unterstützung haben und den Stress vermindern. Andererseits kann sich auch der Stress erhöhen, wenn man mit “unerwünschten Ereignissen“ aus dem Leben nahestehender Personen konfrontiert wird.
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