Ratgeber

Entspannt besser leben
Stella Cornelius-Koch
Edition Forsbach, 2020
11 x 17 cm, 84 S., € 11,90
ISBN 978-3-95904-131-7

Schluss mit „Aufschieberitis“!

Bei fast jedem von uns bleibt hin und wieder mal eine Aufgabe liegen. Ich kann davon ebenfalls ein Lied singen und weiß: Es ist kein schönes Gefühl. Gerne reden wir uns ja damit heraus, dass wir einfach so viel zu tun haben, dass wir nicht alles schaffen können. Doch dies ist (leider) nur ein Teil der Wahrheit, denn: Bei einigen Menschen liegt der Grund für das ständige Hinauszögern von Entscheidungen und Aufgaben bei ihnen selbst. Psychologen bezeichnen diese Menschen auch als Prokrastinatoren. Der US-Psychologe Professor Joseph Ferrari von der DePaul University in Chicago hat herausgefunden, dass Betroffene Entscheidungen in allen Lebensbereichen hinausschieben – sowohl bei der Arbeit, zu Hause als auch im sozialen Umfeld. Folge sind oft Ängste und Depressionen. Wichtig zu wissen: Mit Faulheit hat dieses Verhalten nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen aktiven mentalen Prozess, bei dem man sich selbst von wichtigen Dingen abhält – in der (irrigen) Annahme, dass morgen ein besserer Zeitpunkt hierfür sei. Besonders gefährdet sind demzufolge Menschen, die zu Perfektionismus neigen und eine niedrige Frustrations-Toleranzgrenze haben. So weit, so gut. Doch was kann man dagegen tun? 

Hier einige hilfreiche Tipps:

Negatives annehmen lernen: Wer Aufgaben immer wieder als unangenehm und deprimierend empfindet und ihnen daher aus dem Weg geht, sollte erkennen, dass Frustrationen einfach zum Leben gehören. Sage „Stopp“, wenn die negative Gedankenspirale sich immer weiterdrehen will. Suche stattdessen nach einem positiven Aspekt an der Aufgabe, und beginne dort.

Eine Abmachung treffen: Wenn du dich nicht dazu aufraffen kannst, unangenehme Aufgaben anzugehen: Treffe mit dir selbst eine Abmachung. Hilfreich ist die 10-Minuten-Regel: Hast du keine Lust, deinen Schreibtisch aufzuräumen, mache dich trotzdem für 10 Minuten ans Werk, und entscheide danach, ob du weitermachst. Der Clou dabei: Die erste und schwerste Hürde ist genommen. Damit steigen auch die Chancen, dass du am Ball bleibst.

Aufgaben unterteilen: Je umfangreicher eine Aufgabe ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, diese immer wieder aufzuschieben. Der Widerstand sinkt, wenn du sie wie einen Kuchen in mehrere kleine Stücke aufteilst. Steht bei dir dringend ein gründlicher Hausputz an: Reinige erst einmal die Fenster und an einem anderen Tag die Böden.

Pufferzeiten einplanen: Prokrastination ist kein Problem des Zeit-Managements; daher hilft auch optimierter Tagesablauf nicht. Allerdings unterschätzen Betroffene häufig die Zeit, bis eine Aufgabe erledigt ist. Trickse dich selbst aus, indem du in deinem Kalender je 20 Minuten Pufferzeit zwischen zwei Aufgaben einplanst.

Soziale Konsequenzen bedenken: Viele Betroffene sind oft so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie vergessen, welchen Einfluss dies auf andere hat. Bedenke daher, dass ewige „Aufschieberitis“ auch negative Konsequenzen für deine Mitmenschen haben kann – zum Beispiel, wenn sie auf dringend benötigte Unterlagen warten müssen. Das schlechte Gewissen hilft dann oft, endlich “in die Hufe zu kommen”.

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