Wenig Zeit so belastend wie Geldmangel
Vielen Menschen in Deutschland fehlt es an Zeit – und nicht nur das: Zeitmangel kann die Lebenszufriedenheit ähnlich beeinträchtigen wie zu wenig Geld. Dies ergab eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg. Die Wirtschaftswissenschaftler hatten Daten des Sozioökonomischen Panels mit über 20.000 Teilnehmern ausgewertet. Diese machten unter anderem Angaben zu ihrem Einkommen, der Zeit, die sie täglich mit bestimmten Aufgaben verbringen und ihrer Lebenszufriedenheit. Aufgrund der neuen Erkenntnisse schlagen die Wissenschaftler einen neuen Armutsbegriff vor, der auch den Mangel an Freizeit berücksichtigt. Nach dieser Definition liegt in Deutschland jeder achte Erwerbstätige unter der Armutsgrenze. Bei Alleinerziehenden ist jeder Fünfte betroffen, bei Selbstständigen jeder Dritte.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Zeitmangel lässt sich zumindest teilweise durch ein höheres Einkommen kompensieren – und umgekehrt. Wer viel verdient und nur wenig Freizeit hat, ist damit ähnlich zufrieden wie jemand mit geringem Einkommen, aber viel Freizeit.
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