Ratgeber

Entspannt besser leben
Stella Cornelius-Koch
Edition Forsbach, 2020
11 x 17 cm, 84 S., € 11,90
ISBN 978-3-95904-131-7

Leichter entspannen im Alltag, Übung 2

Leichter entspannen im Alltag

Heute möchte ich euch eine weitere Maßnahme gegen Stress vorstellen, die eigentlich naheliegend ist, auf die wir meist jedoch nicht kommen: einfach die Körperhaltung zu verändern.

Die meisten von uns wissen, dass Gefühle unsere Körperhaltung beeinflussen: Sind wir traurig oder niedergeschlagen, machen wir uns kleiner und gehen gebeugter – lassen also im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hängen. Bei Wut oder Ärger ballen wir oft die Fäuste und ziehen die Stirn in Falten. Ebenso wirken sich Stress und Anspannung auf unsere Körperhaltung aus: Wir ziehen unbewusst die Schultern hoch und lassen sie nach vorne hängen – igeln uns also regelrecht ein. Folge sind oft schmerzhafte Schulter-Nacken-Verspannungen.

Das Gute ist: Hirnforscher haben herausgefunden, dass dies auch in die andere Richtung funktioniert. Indem wir unsere Körperhaltung verändern, beeinflussen wir auch unsere Stimmungslage. Dadurch lassen sich Stresssituationen oft in wenigen Minuten „entschärfen“ oder deren Folgen mindern.

Hier ein paar Tipps:

  • Schultern lockern: Da die Schultern besonders sensibel auf Stress reagieren, ist es sinnvoll, diese zwischendurch immer mal wieder bewusst nach oben zu ziehen und wieder zu senken und nach vorne und hinten kreisen zu lassen. Wer mag, kombiniert dies mit einer Dehnübung für den Nacken. Hierzu das rechte Ohr vorsichtig in Richtung rechte Schulter ziehen, die linke Schulter dabei leicht nach unten ziehen. Wechseln und Übung auf der anderen Seite wiederholen.
  • Aufstehen und umhergehen: Kurze Bewegungspausen tun nicht nur dem Körper gut, sondern helfen auch, Stresssituationen (rechtzeitig) zu unterbrechen und zu neuen, besseren Lösungen zu kommen. Oft genügt es schon, sich einen Tee/Kaffee aus der Küche zu holen oder den Gang im Büro auf- und abzulaufen.
  • in den Bauch atmen: Bei Stress atmen wir zu flach und nutzen nur den oberen Teil unserer Atemräume (Brustatmung). Atmen wir jedoch zwischendurch immer mal wieder tief und ruhig in den Bauch, aktivieren wir den für Ruhe und Entspannung zuständigen Parasympathikus unseres vegetativen Nervensystems. Wem dies schwerfällt, kann bei dieser Übung die Hände auf den Bauch legen.
  • nach oben blicken: Diesen Tipp verdanke ich meiner NLP-Trainerin Anja Myrdal und habe ihn schon oft angewendet, weil er so simpel wie wirkungsvoll ist. Bei Stress blicken wir oft nach unten und stecken so sinnbildlich in einem Problem fest. Blicken wir dagegen nach oben, weitet sich im wahrsten Sinne unser Horizont: Wir bekommen wieder den Überblick und können im Idealfall eine schwierige Situation leichter meistern.

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