Leichter entspannen im Alltag, Übung 6
In Folge 6 meines Acht-Wochen-Programms zum leichteren Entspannen im Alltag nenne ich Tipps, wie du Termine und Aufgaben entspannter bewältigen kannst.
Es gibt Termine, auf die man getrost verzichten könnte: Behördengänge, eine Wurzelspitzenbehandlung beim Zahnarzt oder Pflichtbesuche bei Verwandten. Dir fallen bestimmt zahlreiche weitere Beispiele ein. Doch wenn wir ehrlich sind, machen wir uns den Terminstress oft selbst, weil wir uns zu viel aufbürden, aber es nicht schaffen, „Nein“ oder „Stopp“ zu sagen. Oder wir wollen „mal eben“ noch etwas erledigen, müssen aber feststellen, dass dies dann doch länger dauert als geplant, wodurch wir in zeitlichen Rückstand geraten. Folge: Wir hetzen durch den Tag und sind am Ende völlig erschöpft. Auch ich war so eine „Zeitlückennutzerin“ und habe mich dabei schon so manches Mal verzettelt. Da ich vor lauter Terminen kaum noch Zeit für mich hatte, führte das dazu, dass ich 2018 das Wort „Termin“ zu meinem persönlichen Unwort des Jahres gekürt habe. Inzwischen habe ich daraus gelernt und erkannt: Der Tag ist wie ein Luftballon. Man kann zwar viel Luft (Termine) hineinpusten; doch wenn man es übertreibt, dann platzt er.
Doch wie schafft man es, gelassen und entspannt zu bleiben, wenn scheinbar Tausend Dinge gleichzeitig erledigt werden wollen?
Zeitpuffer lassen: Zugegeben, das ist ein viel zitierter Rat. Doch tatsächlich lässt einen schon ein Puffer von 30 Minuten vorher und nachher einen viel entspannter an einen Termin herangehen. Das hilft übrigens auch gut, wenn man trödelige Kinder oder „gesprächige“ Kunden hat. 😉
Terminkalender nutzen: Ist simpel, aber hilft: Alle Termine – auch den regelmäßigen eigenen Sporttermin oder die Klavierstunde des Nachwuchses – in einen Terminkalender eintragen. Ob du dafür nun die Termin- und Kalenderfunktion des Handys oder einen Papier-Kalender nutzt, ist Geschmackssache. Doch allein die „optische Dichte“ hilft, zeitliche Engpässe und geeignete Terminalternativen zu erkennen.
Vorausschauend planen: Ich vereinbare regelmäßige (und damit planbare) Kontrolltermine beim Arzt gerne schon Monate im Voraus. Das spart Zeit, weil ich mir so den meinen Wunschtermin (meist) noch aussuchen kann (z. B. früh morgens als erste Patientin, wenn es noch keinen „Wartezimmer-Stau“ gibt).
Grundregeln aufstellen: Du kannst deine individuelle Belastbarkeit am besten selbst einschätzen und weißt, wie viele Termine du „stemmen“ kannst. Ich zum Beispiel habe es mir zur Regel gemacht, in der Woche nicht mehr als drei Abendtermine zu vereinbaren. Von der Regel gibt es auch mal Ausnahmen. Doch das Prinzip hat sich für mich sehr bewährt.
Das Unangenehme zuerst: Es gibt Aufgaben, die schieben wir immer wieder vor uns her, wie etwa die Steuererklärung oder einen Bericht für den Chef. Das Problem: Erledigt werden müssen sie so oder so. Außerdem kostet das Aufschieben viel Energie. Grund genug, das „vermeintlich” Unangenehme schnellstmöglich anzupacken. Dann ist es aus dem Kopf und man fühlt sich erleichtert. Tipp: Fange damit an, zunächst zehn Minuten in die Aufgabe zu investieren. Ist die Anfangshürde überwunden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du „am Ball bleibst“.
Notwendigkeit abwägen: Hier geht es darum, Prioritäten zu setzen. Wenn es dir gerade zeitlich zu viel wird, solltest du überlegen, ob der x-te Beiratstermin oder Bastelabend im Kindergarten wirklich sein muss. Wichtig ist immer, gut auf sich und seine Ressourcen zu achten. Brauchst du Ruhe, solltest du den Mut haben, auch mal abzusagen und/oder eine Termin-Alternative anzubieten.
Pausen einplanen: Vor lauter Terminen vergessen wir oft, dass wir auch Pausen benötigen, um gesund leistungsfähig zu bleiben. Was mir persönlich dabei hilft, ist die Vorstellung, dass Zeit ein wertvolles persönliches Geschenk ist. Will heißen: Gönne dir trotz aller beruflichen und privaten Verpflichtungen regelmäßige Pausen. Oft genügen schon wenige Minuten, in denen du auch mal nichts tust oder dich bewusst entspannst.
Schreibe einen Kommentar